Der heiße Sommer 2015 hinterließ auch in den badischen Rebanlagen seine unverkennbaren Spuren. Die Ertragserwartungen für den Jahrgang 2015 liegen um 15–20% niedriger als im Vorjahr. Das Traubenlesegut kann als hervorragend bezeichnet werden.
Junge Rebanlagen sowie Reben auf skelettreichen, weniger tiefgründigen Böden erforderten eine zusätzliche Bewässerung während der knapp achtwöchigen Hitzeperiode mit Temperaturen von nahezu 40°C.
Laut Peter Wohlfarth, Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbands liegen die Beerengrößen und somit die Traubengewichte deutlich unter dem Durchschnitt. Die Säuregehalte der Beeren seien jedoch höher als bei jenen, die dem heißen Sommer 2003 ausgesetzt waren, so Verbandspräsident Kilian Schneider bei der Herbstpressekonferenz des Badischen Weinbauverbands in Freiburg.
Der Traubengesundheitszustand kann als hervorragend bezeichnet werden. Die Ertragserwartungen für den Jahrgang 2015 liegen bei 1,1 Mio. Hektolitern (hl) bei 70hl/ha – das sind 15–20% weniger als im Vorjahr mit 1,3 Mio.hl. Die stärksten Mengeneinbußen werden in diesem Jahr im Anbaubereich Markgräflerland erwartet.
Während die im Jahr 2014 die Kirschessigfliege so manchem Winzer schlaflose Nächte bereitete, machte diese in diesem Jahr keinerlei Probleme.
Alle Rebsorten sind in diesem Jahr gleichzeitig reif; die Hauptlese setzte ab dem 14.September ein. Zur Vermeidung alkoholreicher Weine werde nicht mehr so auf die Oechslegrade geschaut wie in früheren Jahren.
Badens Weinwirtschaft erwarte laut Peter Wohlfahrth für das Jahr 2015 einen mengenmäßig niedrigeren, qualitativ jedoch sehr guten Herbst.